Die mykenische Festung Midea

Am Rand des Arachneon-Gebirges ragen ein paar auffällige Randhügel aus der Ebene bei Nauplion. Einige davon sind mit antiken und vorgeschichtlichen Resten besetzt. Sehr schön kann man diese Region mit hoch aufgelösten Satellitenfotos in Google Earth View erkunden. Besonders interessant ist dabei die Bergfestung von Midea, die seit dem Neolithikum, also mindestens seit 5000 Jahren besiedelt ist. Da es wohl Handel und Verbindungen mit den Minoern gab, die um 1800-1500 v. Chr. tätig waren, muss die Akropolis auch in dieser Zeit schon eine organisierte Siedlung gehabt haben, die dann um 1400 v.Chr. mit kyklopischen Mauern befestigt wurde. Vermutlich gab es in dieser Zeit, nach der Vulkankatastrophe von Santorin, große wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzungen, die zu Unsicherheit führten. Alle mykenischen Akropolen der Argolis wurden in dieser Zeit zu Festungen ausgebaut. Der Feind kam von außen und von Innen. Der Trojanische Krieg und die Konkurrenz zwischen den Fürstentümern führte zu Krieg und Überfällen, die gegenseitig zum Niedergang der mykenischen Kultur führten. Auf dem Berg von Midea wurden wohl Textilien produziert. Wie viele mykenischen Siedlungen wurde auch Midea um 1200 v.Chr. zerstört. Die Besiedlung endete aber nicht. In der archaischen Zeit, ca. 600-700 v.Chr. muss es ein Heiligtum gegeben haben. Nach den Angaben von Pausanias wurde Midea 470 v.Chr. von den Machthabern in Argos zerstört. Strabon hat den Ort angeblich im 1 Jahrhundert nach Christus besucht und fand nur noch Ruinen. In der römischen und byzantinischen Zeit gab es noch einfache Siedlungsreste, die den strategisch sicheren Berg nutzten. Die Anlage kann man gut besuchen und wird kaum auf andere Besucher stoßen.

Fotos der Ausgrabung von Midea