Begrüßung

Die Griechen sind es gewohnt, Freunde und Bekannte sehr herzlich zu begrüßen. Dabei ist Körperkontkat normal. Auch Touristen sind willkommen und man ist meist sehr freundlich zu ihnen, weil sie das eigene Überleben sichern. Die "normalen" Griechen sind so, wie man sie sich vorstellt: Freundlich, temperamentvoll und immer noch gastfreundlich.

Einladungen

Die Griechen freuen sich immer, wenn sie jemanden einladen können und legen sich da richtig ins Zeug. Eine Einladung sollte man annehmen und nur ablehnen, wenn man wirklich einen gewichtigen Grund hat. Was bringt man mit? Meistens bringen die Griechen etwas aus dem Süßwarenladen / Konditorei Zaharoplastion mit. Auch ein alkoholisches Getränk ist willkommen.
Griechen nehmen Einladungen ernst! Das heißt auch, dass, wenn man sie nach z.B. Deutschland einläd, sie auch wirklich einmal kommen können. Da wäre es dann schön, wenn man sie in der eigenen Heimat führt und auch sie vor Ort z.B. zum Essen einläd oder auch ein paar Tage bei sich zu hause schlafen läßt.

 

Essen in Griechenland

Die griechischen Tavernen und Restaurants sind meist von 9:00 - 1:00 Uhr geöffnet. In der Mittagszeit machen sie im Sommer Pause von 13:00-18:00. Das kann aber jeder Wirt selbst bestimmen. Die Qualität der Speißen ist verschieden. Ein gutes Zeichen ist meist, wenn dort viele Griechen essen. Eine toll aussehende Taverne, die nach 21:00 noch leer ist, ist entweder neu oder nicht erfolgreich. Da kann es dann schon mal sein, dass man nicht ganz so frische Sachen bekommt. Bei manchen Tavernen kann man noch in der Küche direkt sehen, was man essen wird und hat eine Garantie für gutes Essen. Die griechische Küche ist im Vergleich zur spanischen oder türkischen Küche relativ einfach, aber schmackhaft und sättigend. In Touristenzentren ist es schon schwieriger "gute" und preiswerte Restaurants zu finden. Entweder sie sind billig und, wie Fast-Food-Restaurants oder luxuriös und zu teuer. Da muß man sich dann nach den Einheimischen umschauen und rausfinden, wo die Essen gehen.
Gennerell sind die Preise fürs Essen in Griechenland nicht  mehr "billig". Meist muss man pro Person mit ca. 12-17 Euro + Getränk rechnen. Nur in Touristenzentren gibt es Menüs, wo z.B. eine Portion Fisch mit Salat und Kartoffeln gereicht wird. Meist muss man alles einzeln bestellen. Dadurch kann man aber zu mehreren Personen eine Auswahl von allem Möglichen bestellen und alles probieren.

Café & Kafenion

Cafés und Kafenia sind die Informationszentralen in Griechenland. Dort triff man sich, diskutiert und lernt sich kennen. Wenn man irgendeine Auskunft braucht, dann frägt man am besten in einem Café / Kafenio. Irgendjemand weiß immer Bescheid...
Im griechischen Café / Kafenion kann man so lange sitzen und lesen, wie man möchte. Man wird nicht dauernd vom Servicepersonal belästigt. Es versteht sich von selbst, dass man aus Höflichkeit nicht 3 Stunden mit einem kleinen griechischen Kaffee den Platz belagert, wenn das Café / Kafenion voll ist und andere Leute Plätze suchen. Es gibt eigentlich kaum ein Dorf in Griechenland, in dem es kein Kafenion gibt. Selbst im kleinsten Bergdorf der Peloponnes gibt es eines.

Trinkgelder

Trinkgelder sind in Griechenland immer wichtiger. Meist werden Kellner und Servicekräfte nicht gut bezahlt und Trinkgelder sind für sie überlebenswichtig. Meist rundet man eine Rechnung auf oder legt etwas drauf. Feste Regeln gibt es nicht, aber Geiz ist in Griechenland nicht "geil", sondern peinlich. Trinkgeld gibt man z.B. Kellnern, Reiseleitern oder auch Taxifahrern, die besonders höflich sind und einen fairen Preis machen.

Periptero / Kiosk

Eine der besten Einrichtungen in Griechenland sind die Periptera / Kioske. Es gibt sie an fast jeder Strassenecke in den Städten und auch in den meisten Dörfern. Ein Periptero ist meist vom frühen Morgen bis spät in die Nacht geöffnet. Dort findet man neben Zeitungen, Süßwaren, Getränken, Nagelknipsern, Kleber, Postkarten, Aspirin und Telefonkarten fast alles. Auch Auskünfte kann man dort finden, da der Peripteras (Besitzer des Kiosk) alles mitbekommt, was um ihn herum passiert.

Respekt & Höflichkeit öffnen Türen!

Wer in Griechenland reist, wird in den meisten Regionen willkommen sein und herzlich begrüßt. So lange man sich als Gast begreift und entsprechend respektvoll verhält, wird man nie Probleme bekommen oder abgewiesen werden. Die Griechen sind ein hilfsbereites Volk - auch Ausländern gegenüber. Auch, wenn sie selbst durch die Krise große Probleme haben, bedeutet das nicht, dass sie nun z.B. alle gegen DIE Deutschen wären. Griechenland ist sicher kein Paradies und gerade in den Großstädten sollte man sich aufmerksam und vorsichtig verhalten.

Unterhaltungen und Diskussionen

Unterhaltungen mit Griechen sind meist laut und temperamentvoll. Das hat nichts schlechtes zu bedeuten. Es ist auch normal, dass man sich ins Wort fällt. Benimmregeln gibt es da nicht. Jeder macht, was er will. Als Reisender hält man sich am besten höflich zurück, denn, wenn man die griechische Sprache nicht beherrscht, hat man da wenig zu melden. Es lohnt sich nicht, z.B. über Politik oder die Krise zu diskutieren, da die meisten Griechen da entweder sehr fanatisch oder uninformiert sind. Die griechische Presse & TV sind nicht unabhängig und die Masse der Menschen glaubt ihnen unkritisch. Es macht also keinen Sinn, z.B. über die Ursachen der Krise zu diskutieren. Vernünftige und gebildete Griechen werden von selbst darüber erzählen und selbstkritisch zu den Ursachen Auskünfte geben. Diskussionen mit Griechen sind nicht fruchtbar. Jeder hat seine feste Meinung, die er fanatisch vertritt. Schnell gibt es Streit und man geht in Unfrieden auseinander. Das ist nicht nötig, denn "wir" können mit unserer Meinung/Erfahrung/Bildung eh nichts an den griechischen Problemen ändern/verbessern. Das müssen die Griechen selbst leisten. Wir können sie als Gäste dabei unterstützen und sie durch unsere Reise finanziell unterstützen. Wir können direkt kleine Unternehmen und Händler finanziell fördern, während die Milliarden Euros nur an die Banken gehen. Von der "Griechenland-Rettung" der EU spüren die normalen Griechen nur das, dass sie noch mehr Steuern zahlen und diverse staatliche (Sozial-)Leistungen gekürzt werden. Die Armut in Griechenland hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, während die, die für die Krise verantwortlich sind (und in der Liste von Frau La Garde enthalten sind = Steuerkriminelle), weiter so handeln können, wie immer.

Handzeichen, die zu Mißverständnissen führen können...

Man sollte es immer vermeiden mit offenen Handflächen gegen eine Person zu zeigen. Das bedeutet so viel, wie Schlamm auf jemanden zu werfen und gilt als Beleidigung. Auch Winken kann so verstanden werden. Auch mit dem Zeigefinger sollte man vorsichtig sein.

Auch verbale Beleidigungen sollte man unterlassen. Auch, wenn das Wort "Malakas" ("Wixer") in GR oft fast schon den Status eines Kosewortes hat, so kann das bei einem Fremden negativ verstanden werden.

Zelten & Camping

Wildes Zelten / Camping ist in Griechenland generell verboten. Das gilt eigentlich auch für Wohnmobile. Diese werden oft geduldet, wenn man z.B. in der Umgebung des Parkplatzes regelmäßig in einer Taverne Essen geht. Auch, dass man seinen Müll entsorgt, sollte selbstverständlich sein. Am besten ist es, man sucht einen offiziellen Campingplatz aus. Schlafen am Strand ist nirgends erlaubt und ist auch aus Sicherheitsgründen nrigends zu empfehlen. Das Meer ist unberechenbar und eine plötzliche Springflut kann überall auftreten. Wildes Zelten ist alleine schon wegen der Gefahr offenen Feuers verboten. Überall in Griechenland kann man - selbst in der Hauptsaison - bezahlbare Unterkünfte finden und unterstützt damit auch die lokale Wirtschaft. Ein Billigurlaub auf Kosten der Einheimischen (z.B. in dem man Konservendosen im Campingbus hortet, anstatt vor Ort zu essen) ist nicht nachhaltig und führt dazu, dass z.B. Wohnmobile immer mehr und mehr unerwünscht sind.

Polizei

Die griechische Polizei ist meist hilfsbereit und höflich. Sollte man z.B. wegen einem Verkehrsdelikt von ihr angesprochen werden, erreicht man mit Höflichkeit und Selbstkritik am meisten. Auf keinen Fall sollte man unhöflich, wütend oder beleidigend werden. Bei einem UNfall oder, wenn man etwas unterschreiben soll, sollte man darauf bestehen, eine Übersetzung zu bekommen, BEVOR man etwas unterschreibt. Dazu ist evtl. ein Kontakt zur deutschen Boitschaft in Athen nötig.

In Notfällen
ist die Botschaft außerhalb der Dienststunden und an den Feiertagen über den Bereitschaftdienst (auch per SMS) zu erreichen.

Mobil: 0030 / 693 - 23 381 53 (deutschsprachig)
Mobil: 0030 / 693 - 23 381 52 (griechisch- und deutschsprachig)

Generell bekommt man keine Probleme mit der Polizei, da sie lange nicht so kontrollwütig, wie die deutsche Polizei ist.

Öffentliche Ämter / Beamte

Wenn auch die normalen Griechen höflich und hilfsbereit und fleissig sind, so betritt man mit einem öffentlichen Amt eine eigene Welt, die mit "Griechenland" nichts zu tun hat.

Der öffentliche Dienst hat wenig damit zu tun, was wir an positiven Erfahrungen mit den Griechen haben. Egal, ob man ein Finanzamt, Zoll, Stromunternehmen oder die Krankenkasse betritt, hier endet der Service, die Freundlichkeit, die man von Griechen gewohnt ist und auch die Hilfsbereitschaft.

Einem griechischen Beamten ist es egal, ob Sie in einer Schlange schon seit Stunden warten. Wenn er Pause hat, geht er. Auch, wenn sie alle Papiere richtig ausgefüllt haben und er eigentlich Ihr Ansprechpartner ist, so findet er immer etwas, was "fehlt" um Sie an seinen Kollegen zu schicken (der dann natürlich in der Pause ist). Planen Sie in der griechischen Bürokratie viel Zeit ein und rechnen Sie nicht damit, dass Sie Ihr Recht bekommen (und schnell schon gar nicht!).

Wenn Sie dann wütend werden oder drohen, kommen Sie noch weniger voran. Denn der Beamte hat nichts zu befürchten. Egal, wie sehr seine Daumen durch das Däumchen drehen abgenutzt sind, er wird seinen Job nicht verlieren. Selbst, wenn Sie einen Schaden durch eine Fehlauskunft haben. Ihm ist es egal. Er hat nichts zu befürchten, denn seine Gewerkschaft schützt uneffektive Beamten. Griechische Bürokratie hat nur ein Ziel: Möglichst uneffektiv zu sein, um vor jeder Wahl neue Beamte einstellen zu können.

Die griechische Bürokratie ist einer der Hauptgründe für die Krise, denn sie verschlingt Unsummen, ist uneffektiv und behindert Investitionen. Es gibt keine Hoffnung auf Besserung, denn starke Gewerkschaften schützen ihre Klientel, vor denen die griechischen Regierungen Angst haben.

Egal, was Sie planen und wofür Sie eine Genehmigung brauchen - planen Sie sehr viel Zeit ein! Unter Umständen müssen Sie damit rechnen, dass Sie mit dem "Fakelaki" die Korruption unterstützen müssen, weil es keinen anderen Weg zum Ziel gibt. Griechenland ist an Stelle 69 der korruptesten Länder der Erde. Nicht ohne Grund.

Pünktlichkeit

In Griechenland kann man nicht alles planen. Da fährt ein Bus nicht rechtzeitig oder zu früh, dann ist ein Stau durch eine Demonstration oder ein Verwandter braucht plötzlich etwas.
Man kann nicht auf die Minute genau planen. Man muss immer umdenken und flexibel planen. Eine Fähre, die "immer" um 12:30 zur Insel gefahren ist, fährt plötzlich erst um 18:00 oder an einem anderen Tag. Oder das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung.
Griechenland ist ein Land, das Freiheit bei der Planung verlangt, aber dass auch Freiheit bietet!

Wer sich mit jemanden trifft, der macht das meist in einem Café aus, denn dort macht es nichts, wenn man auf den anderen mal 15 Minuten, eine Halbe Stunde oder sogar mal eine Stunde warten muss. Die Griechen sind da nicht so fanatisch und erwarten von einem auch nicht, dass man auf die Minute pünktlich kommt. Zu pünktlich könnte sogar unhöflich wirken...

Taxis

Taxis sind in Griechenland oft ein bißchen Abenteuer. Man weiß nicht, welchen Fahrer man z.B. in Athen erwischt. Der eine ist unfreundlich und kennt sich nicht aus, der andere quatscht einen zu und der dritte ist nett und zuvorkommend. Es gibt kaum Städte, die so viele Taxis haben, wie Athen. Es gibt eigentlich immer und zu jeder Zeit überall ein Taxi, das vorbeifährt (und in vielen Fällen auf Handzeichen anhält!). Selbst nachts findet man ein Taxi. Die Preise sind unterschiedlich. Eine Fahrt von Pagkrati nach Piräus kann 10, 15 oder bei einem Abzocker auch 25 Euro kosten. Nur die Fahrten vom Athener Zentrum zum Flughafen sind definiert (tagsüber 35 und nachts 50 Euro).

Auf dem Land sind Taxis quasi ein Monopol und die Preise entsprechend. Man sollte immer vorher fragen, was der Preis zum Ziel XYZ ist, um nicht eine unschöne Überraschung zu erleben.

Baden & FKK

Offiziell ist FKK an Stränden nicht erlaubt. Es gibt natürlich Stellen an einsamen Stränden, wo man niemanden stört. Aber es kann sein, dass man im Dorf blöd angeguckt wird. Als Frau alleine sollte man das auf keinen Fall tun, denn das Risiko ist zu groß.
Wer FKK liebt, sollte in Länder reisen, die damit seit Jahrzehnten kein Problem haben und deren Gesellschaften in diesem Punkt weiter sind (z.B. Kroatien).
Aber muss FKK auch zu jedem Preis sein?

Fotografieren

Fotografieren ist in Griechenland ähnlich reglementiert, wie in den meisten Ländern:

  • Fotografieren militärischer Anlagen verboten
  • Fotografieren von Kraftwerken oder anderen strategisch wichtigen Orten verboten
  • In vielen archäologischen Museen ist Fotografieren verboten
  • In den Museen, wo es erlaubt ist, braucht man für ein Stativ & Flash eine Genehmigung
  • Filmen benötigt in Museen eine Genehmigung
  • In vielen Kirchen und Klöstern ist Fotografieren unerwünscht
  • Personen muss man fragen, bevor man sie fotografiert (Rechte am eigenen Bild)
  • Man hält sich als Fotograf im Hintergrund und stört nicht
  • Polizisten und Soldaten muss man fragen, bevor man ein Foto macht
  • Man zerstört nichts oder bringt auch niemanden für ein Foto in Gefahr
Kopter / "Drohnen"

Inzwischen sind sogenannte Kopter / "Drohnen" erschwinglich und beliebt. Sie ermöglichen tolle Luftaufnahmen und tolle Videos.
Wir haben nichts dagegen, wenn jemand so eine fliegende Kamera mitführt, aber er/sie sollte beachten, dass die Nutzung nur in den Pausen sinnvoll ist, weil die Gruppe ungerne wartet, bis die fliegende Kamera gelandet ist. Man sollte sein kreatives Werkzeug beherrschen und nie direkt über Menschen, militärische Orte oder Strassen fliegen.
LIPO-Batterien bitte ins Handgepäck nehmen und dazu die speziellen LIPO-Behältnisse verwenden.
Sollten die anderen Gäste sich gestört fühlen, kann es sein, dass die Mitnahme auf die Touren nicht möglich ist. daher empfehlen wir für erfolgreiche Foto- und Videoaufnahmen eine Verlängerung der Reise einzuplanen. Personenaufnahmen bitte nur in Rücksprache mit den Teilnehmern!

Archäologie

Griechenland ist ein an archäologischen Schätzen reiches Land. Leider sind viele der archäologischen Schätze ins Ausland geschmuggelt worden und Vieles muss man heute z.B. in Museen in München, Paris und London, anstatt in Griechenland ansehen.
Deswegen sind die Griechen sehr sensibel und es ist verboten, auch nur die allerkleinste, antike Scherbe aus dem Land ohne Genehmigung zu entfernen. Das gilt z.B. auch für Obsidian von Milos.

Wenn man erwischt wird, gibt es Stress und eventuell auch eine harte Strafe!