Geologische Wanderstudienreise auf Nisyros April 2008

Nisyros ist einer der interessantesten, aktiven Vulkane Griechenlands. Und man kann wahrlich den aktiven, kochenden Schlammtöpfen und Fumarolen nahe kommen!
Trotzdem ist die Insel wunderbar grün und bietet eine reiche Natur. Diese konnten wir im April 2008 in einer kleinen Reisegruppe entdecken.
Wir machten an jedem Tag eine kleine Wanderung. Zuerst natürlich in der Umgebung des Hauptortes Mandraki und der beeindruckenden, antiken Akropolis Paliokastro. Auch ein paar uralte Kirchen gab es zu bewundern. Höhepunkt war natürlich der Abstieg in das Kesseltal mit den jüngsten Kratern Stefanos und Polyvotis. Dort kamen wir den heißen und ätzenden Fumarolen sehr nahe. Ein tolles Fotomotiv!
Eine andere Wanderung führte und hoch zum Dorf Nikia, wo inzwischen das Vulkanmuseum geöffnet ist. Bei unserer Tour konnten wir schon mal in die Ausstellung schauen. Bei dieser Wanderung ging es einmal fast ganz um die Insel.
Auch der höchste Punkt der Insel, der sogenannte "hängende Garten des Diavatis" und der Gipfel Profitis Ilias war ein toller, aber anstrengender Ausflug. Tolle Aussicht auf die Caldera und sogar bis zur Insel Kos!
Alles in Allem ein paar schöne Tage auf Nisyros, die viel zu schnell vergingen...

7 April 2008 - Wanderung in der Umgebung von Mandraki

Der erste Tag war als Erkundung der Umgebung des Hauptortes Mandraki gedacht. Wir wanderten zu den Heilbädern an der Küste entlang und am Nachmittag zur antiken Akropolis Paliokastro, die gerade restauriert wurde. Die gigantischen Mauerblöcke aus Vulkangestein sind beeindruckend! Danach machten wir noch einen Abstecher an den Kochlaki-Strand. Dort gibt es uralte Kissenlaven, die durch weiterhin austretende, säurehaltige Gase oxidiert werden. Die Farben gegen Sonnenuntergang waren wunderschön...

8 April 2008 - Wanderung zu den Kratern des Nisyros-Vulkans

Von Mandraki aus wanderten wir an diesem Tag an der Evangelistria-Kirche vorbei, durch vulkanische Täler und dann hinunter in die Caldera von Nisyros. Unser erstes Ziel war der Krater Stefanos, der ca. 1886 durch Wasserdampf-Explosionen entstand. In ihm konnten wir gefährliche, kochende Schlammbecken und heiße Schwefelgasaustritte (Fumarolen) beobachten. Später ging es dann noch in den an den Berghängen liegenden Polyvotis-Krater, der etwas unheimlich wirkt. Sehr lange halte ich mich mit meinen Gruppen nie in diesen Kratern auf und vor allem nicht, wenn es windstill ist. Es könnte Erstickungsgefahr herrschen. Auch, wenn sich hunderte Touristen jeden Tag in den Stefanos-Krater begeben, so ist das ein potentiell aktiver Krater.
Unseren Rückweg machten wir dann am Kloster Stavros vorbei und zurück nach Mandraki.

9 April 2008 Erkundung des Klosters Panagia Spiliani

Manchmal gibt es auch in Griechenland schlechtes Wetter und so beschränkten wir uns an diesem Tag auf die Umgebung von Mandraki. Interessant war der Besuch des Klostermuseums Panagia Spiliani mit diversen Ikonen, wertvollen Umhängen und volkskundlichen Geräten.

10 April 2008 Wanderung zum Gipfel Profitis Ilias

Eine unserer schönsten Wanderungen war die anstrengende Wanderung zum Gipfel des Lavadoms Profitis Ilias. Die Tour fängt in Mandraki an und eine erste Pause ist an der Kapelle Evangelistria nötig. Dann ging es über einen Pfad Stück für Stück am Caldera-Tal entlang und aufwärts. Diese Tour ist nur für ausdauernde Wanderer zu empfehlen! Wir brauchten von der Kapelle Evangelistria ungefähr eineinhalb Stunden. Oben kamen wir dann in das Krater-Tal des "hängenden Garten des Diavatis" mit einem kleinen Häuschen und der Panagia-Kapelle, die wohl auf antiken Resten steht.
Manchmal grillen wir da oben dann mitgebrachte Souvlaki oder Kotletts. Mit Freunden habe ich auch schon zweimal dort übernachtet. Mit Isomatte und Schlafsack ein kleines Abenteuer.
Mit dieser Gruppe ging es dann noch weiter hoch zur Kapelle des Propheten Elias und zu einem weiteren Krater, der nahe der Caldera liegt. Die Aussicht von hier oben ist unbeschreiblich schön! Man kann in die Caldera oder rüber zur Insel Kos schauen. Ab und zu ist der Gipfel in Wolken und eine ganz besondere Atmosphäre entsteht!

11 April 2008 Rundwanderung um die Insel

Am letzten Tag machten wir eine "kleine" Wanderung von Mandraki nach Nikia. Durch eine sehr fitte Wandergruppe erweiterte sich diese Tour dann zu einer sehr ausgedehnten Wanderung, quasi einmal um die Insel.  Wir hatten ein bisschen bedeckten Himmel, daher war die Dichte an Fotos etwas geringer und man konnte sich besser aufs Wandern konzentrieren...
Es ging durch alte Felder mit kleinen Feldhäusern ("Spiladia") und dann hoch ins Dorf Nikia mit seinem schönen Dorfplatz. Das hervorragende Vulkanmuseum war damals leider noch geschlossen, also gingen wir auf der wenig befahrenen Strasse in Richtung Mandraki zurück. Unterhalb von Emporio kamen wir an dem Hafen von Pali vorbei, sahen die Heilbäder und genossen die Aussichten auf die kleinen Eichenwäldchen und die Nachbarinseln Kos, Yali und Strongyli. Abends gingen wir zum letzten mal am wunderschönen Ilikiomeni-Platz essen.

12 April 2008 Rückreise zur Insel Kos und Flug nach Athen

Am Abreisetag dieser recht kurzen Tour, nutzten wir das Express-Schiff Panagia Spiliani nach Kardamena. Das hatte den Vorteil, dass wir noch etwas mehr von der Nachbarinsel Yali sehen, konnten, wo man vulkanischen Bims abbaut. Im wenig attraktiven Massentourismus-Ort Kardamena fuhren wir direkt mit Taxis zum Flughafen Kos und flogen direkt nach Athen.

Fotos Nisyros