Reisebericht Oktober 2013 Nisyros

Die Herbstgruppe bestand im Oktober aus mir und einem netten Paar aus England, die sehr begeisterte Hobbygeologen waren. Auf Kos besuchten wir die Halbinsel Kefalos mit der frühchristlichen Basilika und dem Inselchen Agios Stefanos. Später ging es zu den Lavadomen hoch, wo eine Kapelle auf antiken Resten erbaut wurde.
Auf Nisyros waren wir wieder in Mandraki untergebracht und konnten in Ruhe die riesige, antike Akropolis Paliokastro besuchen. Unsere Ausflüge brachte uns nach Emporio, Pali und natürlich auch nach Nikia, von wo aus es hinunter in die Caldera mit den Kratern Polyvotis und Stefanos ging. Nach der Abreise der beiden, blieb ich noch ein bißchen und hatte das Glück, dass es auch mal richtig dramatisches Wetter mit ganz tollen Lichtverhältnissen zum Fotografieren gab.

8 Oktober 2013: Flug nach Kos

Beim Flug von Athen nach Kos gab es großartige Aussichten auf den Saronischen Golf, auf das Milos-Archipel, Naxos und Paros. Bei der Landung konnte ich die Inseln Yali und Nisyros fotografieren.

9 Oktober 2013: Ausflug auf die Kefalos-Halbinsel von Kos

Die Kefalos-Halbinsel ist ein Teil eines Vulkans, der vor 160.000 Jahren eine der größten Eruptionen des Mittelmeers verursachte, die noch größer war, als die von Santorin 1627 v.Chr. Die Region wird durch dicke Bimsschichten geprägt, sowie einige große Lavadome. es gibt einen kleinen ehm. Lavaschlot, der die Insel Agios Stefanos darstellt. Dort besuchten wir eine frühchristliche Basilika und antike Reste weiter oben am Berg bei einer alten Kapelle.

10 Oktober 2013: Besuch der heißen Quellen von Thermia

Wer die Zeichen aktiven Vulkanismus erfühlen will, der kann sich die heißen Quellen von Thermia ansehen. Allerdings ist das schon ein Ziel der Massen geworden. Jeder will mal in den warmen Quellen baden. Alles nicht sooo schön. Aber wir haben es gesehen und das reicht erst mal. Hätte man in Griechenland mehr Interesse an Thermalbädern, hätte man hier mit guten Architekten und etwas Phantasie eine schöne Badeanstalt bauen können. Aber, wie überall in Griechenland, läßt man alles in einem erbärmlichen Zustand. Urig ist das NICHT. Es ist eher peinlich.

10 Oktober 2013: Spaziergang durch Kos-Stadt

In der Hauptstadt Kos spazierten wir über die antike Agorá, die der Marktplatz darstellte, zur Platane des Hippokrates mit der uralten Moschee und zum Venezianischen Kastell. Überall gab es Reste der antiken Stadt. Säulen, inschriftenpodeste und architektonische teile, die vielleicht zu Tempeln gehört hatten. Alles wurde recycled. Abends genossen wir leckere Spezialitäten in meiner Stamm-Taverne in der Altstadt.

11 Oktober 2013: Mandraki und Emporio auf Nisyros

Nach unserer Ankunft auf der Insel Nisyros machten wir einen Rundgang im Hauptort Mandraki, der uns auch wieder zur antiken Akropolis Paliokastro führte. Später besuchten wir das Bergdorf Emporio und staunten dort über die natürliche Sauna am Dorfeingang. In dem kleinen Raum hält man es nur kurz aus, weil es extrem feucht-heiß ist! Oben im Dorf hat man herrliche Ausblicke in den Kessel der Caldera des Vulkans Nisyros.

12 Oktober 2013: Besuch der Krater in der Caldera und Nikia

Der Bereich mit den Kratern Stefanos und Polyvotis ist natürlich das Hauptziel aller geotouristischen Ausflüge auf Nisyros. Hier kann man mit Vorsicht direkt an heiße Gasaustritte gelangen und die kleinen Schwefelkristalle bewundern. Am Besten kombiniert man den Besuch mit dem Vulkanmuseum in Nikia. Dann versteht man mehr vom Vulkan. Direkt am Stefanoskrater und der kleinen Kneipe gibt es ein paar geologische Schautafeln. Sollte man sich mal ansehen! Das Dorf Nikia ist ein guter Ausgangspunkt für die Wanderung in die Caldera.

13 Oktober 2013: Mandraki, das Paliokastro und Avlaki

Das Paliokastro, die antike Akropolis von Nisyros, kann man ruhig mehrmals besuchen. Man entdeckt immer wieder neue Details! Dort gibt es an der Mauer eine antike Inschrift, die regelte, in welchem Abstand die Bewohner ihre Häuser zur Mauer bauen durften. Auch Avlaki war unser Ziel, weil es dort die heißesten Quellen und seltene Mineralien gibt. Mit etwas Glück konnten wir einen grünen Block aus Pyroxen finden, in dem es gelbe Granatkristalle gab.

14 Oktober 2013: Das Nymphios-Tal und der hängende Garten des Diavatis

Meine Lieblingstour ist zwar anstrengend und nur etwas für geübte Wanderer, aber dafür wird man mit tollen Landschaften und einem geheimnisvollen Tal belohnt, welches für manche Gäste sogar Gänsehaut erzeugt. Als ob dort ein uralter Zauber herrschte. Das Nymphios-Tal ist mit Sicherheit seit Jahrtausenden ein Ort von Heilgtümern. Ein minoisches Stierhorn erinnert daran, aber auch die Kapelle Agios Joannis ist aus vielen antiken Resten erbaut. Es gibt sogar eine versteckte Höhlenkapelle mit einer riesigen Steinsäule in der Mitte. Sehr alte Reste, die eine Erforschung lohnen würden! Von dem Tal wanderten wir hoch zum Gipfel mit seinem kleinen Häuschen und der Kapelle im Kastanien- und Nußgarten. Weiter oben ging es zur Kapelle Profitis Ilias, von wo aus wir die ganze Region im Panoramablick genossen.

15 Oktober 2013: Nochmal zum Vulkan

Wenn man einen Mietwagen bei Manos im Hafen organisiert, ist man so flexibel, dass man auch mehrmals runter zum Vulkantal fahren kann. Es gibt immer wieder andere Lichtverhältnisse zum Fotografieren und es wird auch nie langweilig dort.

17 Oktober 2013: Avlaki und nochmal Vulkan

Als meine Gäste abgereist waren, wurde das Wetter schlechter. Dicke Wolken machten tolle Lichtstimmungen möglich und so fotografierte ich den ganzen Tag. Zuerst in Avlaki, weil ich dort noch weitere Mineralien vermutete und tatsächlich zu Recht! In einer Mauer entdeckte ich wieder einen grünen Pyroxenblock mit der größten Gruppe an Granatkristallen, die ich bisher auf Nisyros entdeckt hatte! Ich wanderte die ganzen Felder ab und fand immer wieder ähnliche Blöcke, aber meist ohne Granatkristalle. Auch ein paar antike Reste gibt es. Besonders interessant war ein kleiner Raum mit uralten Tonröhren, die als Bienenstand dienten...
Als das Wetter noch dramatischer wurde, fuhr ich wieder zum Stefanoskrater, in dem sich über Nacht ein kleiner See gebildet hatte. Die Lichtstimmung wurde immer besser. Ein erfolgreicher Foto- und Mineralientag!

17 Oktober 2013: Ein Lichtfest für Fotografen in der Caldera!

Wenn man mal bei schlechtem Wetter fotografiert, kommen dabei tolle Ergebnisse!