Das griechische, geologische Amt IGME & Georgis Vougioukalakis
Im Frühjahr 1997 bekam ich einen Anruf ins Hotel Saronis in Methana, das ich über die Wintermonate offen hielt. Georgis, ein Freund, den ich aus der Zeit kannte, als die Schweizer die geologische Karte von Methana machten, rief an.
Ein Unfall war auf Santorin passiert und die Reisegruppen von TUI hatten keinen Reiseleiter mehr.
Dort führte mein späterer Freund und Geschäftspartner Tom Pfeiffer Gruppen im Rahmen des TUI-Reiseprogramms "Faszination Vulkan Santorin".
Beim Baden an einem der Strände bei Oía war er zwischen zwei Felsen geraten und brach sich das Bein.
Ich sollte ihn ersetzen. Ich hatte am Anfang Zweifel, denn ich bin ja kein professioneller Geologe, sondern "nur" ein Hobby-Geologe. Mein Interesse an der Geologie und meine Entdeckungen waren aber im geologischen Amt in Athen bekannt und man vertraute mir, dass ich geologische, vulkanologische Touren führen könnte.
Der griechische Geologe Georgis Vougioukalakis nahm sich die Zeit, mit in wenigen Tagen die interessantesten Stellen Santorins zu zeigen und bald kannte ich das Wichtigste.
Ich werde nie die Touren mit ihm vergessen, besonders mein erster Kontakt mit Parthenis & Katerina Gavalá in der Plaka-Bucht und die Bootsfahrt zum Einsiedler Sostis auf der Insel Palia Kameni.
Die Touren liefen mehr oder weniger erfolgreich, bis die TUI sie irgendwann aus dem Programm nahm. Kleine Gruppen von 6-12 Leuten bringen der TUI zu wenig Gewinn.
Ich ging also wieder nach Methana zurück und führte auch 1997 meine erste Wandergruppe auf Methana - auch dort mit Schwerpunkt Geologie, Vulkane und Natur.
Georgis Vougioukalakis kannte auch Methana und machte schon 2003 dem damaligen Bürgermeister und späteren Präsident des griechischen Fremdenverkehrsamtes, Christos Pallis, den Vorschlag, dass das griechische, geologische Amt mit wenig Kosten für die Gemeinde Methana ein geologisches Museum einrichten könnte.
Leider interessierte sich der Bürgermeister Pallis, der von ihm geneigten Medien immer der "Visionär des Saronischen Golfs" genannt wurde, nicht.
Weshalb? Diese Frage ist bis heute offen! Es wäre schon ab 2003 eine große Chance für Methana gewesen! Auch die großen Worte im Rahmen der Methana-Konferenz 2016 hatten kein nachhaltiges Ergebnis.
Auf Nisyros traf Georgis Vougioukalakis auf offene Ohren und richtete mit seinem Team nicht nur das vulkanologische Museum in Nikia ein, sondern eröffnete auch in Emporio ein vulkanologisches Observatorium.
Georgis Vougioukalakis war auch Autor zweier geologischer Führer. Einer über die Vulkaninsel Santorin und einer über die Vulkaninsel Nisyros. Auf Nisyros richtete er auch geologische Wanderrouten ein, die bis heute interessant sind.
Sein Freund und Kollege, der griechische Geologe Michalis Fytikas hat unsere Aktivitäten auf Methana unterstützt (Vulkanwochenende 2013 und die vulkanologische Konferenz 2016).
Beide Geologen haben uns bestärkt, weiterhin geologische Wanderreisen in Griechenland anzubieten und unsere Zielgebiete mit Know How zu unterstützen.
Der Geotourismus ist nicht nur etwas für "diplomierte" Geologen, sondern etwas für jeden, der sich intensiv für Geologie interessiert und Praxis-Erfahrungen mitbringt.
Leider gibt es in Griechenland von einer Clique die Bestrebungen, den Geotourismus für sich als Monopol zu sichern und geotouristische Reisen nur noch für die eigenen Leute zu ermöglichen.
Dazu gehört auch, dass z.B. der geologisch wichtige Steinbruch in Akrotiri nicht mehr frei zugänglich ist und wohl bald nur noch Anhänger dieser Clique Zugang bekommen.