Die prähistorischen Obsidianminen
Obsidian - DER Exportschlager des vorgeschichtlichen Milos!
Stellen Sie sich vor, Sie wandern auf dem Weg von Tripiti nach Adamas auf der Insel Milos. Am Wegesrand entdecken Sie gigantische Tuffschichten, Zeugen gewaltiger Vulkanausbrüche. In diesen Schichten liegen dunkelgraue, splittrige Knollen - Obsidian. Dieses vulkanische Glas entsteht, wenn kieselsäurehaltiges Magma an die Oberfläche tritt und rhyolitische Lava ausbricht. Die Lava kühlt in phreatischen Explosionswolken und Glutströmen rasch ab, ohne zu kristallisieren. Das Ergebnis sind diese tropfenförmigen Knollen.
Obsidian ist auf Milos an mehreren Stellen zu finden. Manchmal liegt er noch in den Felsen verborgen, manchmal bildet er zersplitterte Schutthalden. Aber der Weg von Tripiti nach Adamas ist einer der besten Orte, um ihn zu entdecken.
Die Geschichte des Obsidians auf Milos reicht weit zurück. Schon vor mehr als 10.000 Jahren, als die ersten Menschen mit Booten die Insel erreichten, nutzten sie diesen Stein. Sie bearbeiteten den Obsidian und stellten daraus Pfeile, Fischerhaken, Speere, Messer und sogar Operationsbesteck her. Diese Obsidianprodukte wurden im gesamten östlichen Mittelmeerraum gehandelt. Sie tauchen in fast allen prähistorischen Ausgrabungen auf, auch in den minoischen Schichten von Santorin.
So ist der Obsidian mehr als nur ein Stein. Er ist ein Fenster in die Vergangenheit, ein Zeugnis der menschlichen Geschichte und Kreativität. Und er ist ein Beweis für die gewaltigen Kräfte der Natur, die unsere Welt formen und verändern.