Fahrt zum Afar-Chef durch die Danakil-Wüste
Die Fahrt durch die Danakil-Wüste ist ein Erlebnis für sich. Je mehr man die kargen, lebensfeindlichen Regionen durchquert, desto weniger kann man sich vorstellen, dass dort Menschen überleben können. Das Volk der Afar lebt seit Jahrtausenden dort und hat sich an die Bedingungen angepasst. Sie wissen, wo es das spärliche Wasser gibt und sie finden Nahrung für ihre sparsamen Ziegen und Kamele. Sie leben vorallem vom Salzhandel und inzwischen auch vom Tourismus. Mehr und mehr wird auch der Bergbau eine Rolle spielen. Besonders Lithium wird auch in Äthiopien irgendwann eine Rolle spielen. Bisher baut man u.a. Soda ab. Dazu wird leider auch Wasser benötigt, das aus dem Untergrund abgepumpt wird, sodaß die Quellen am Dallolvulkan manchmal sehr spärlich fließen.
Für uns war es ein besonderes Erlebnis, die herzlichen und gastfreundlichen Afar und ihren Häuptling kennen zu lernen. Bei unserem Besuch war er etwas erkältet und so wurden unsere Aspirin-Tabletten mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Hoffentlich halfen sie ihm ein bißchen :-)
Die Afar sind ein stolzes Volk und wir Touristen sind geduldet. Ein bißchen Geld bringen wir ja auch rein, wenn wir die Genehmigung zum Besuch des Erta Ale Vulkans und Kamele zum Transport unserer Sachen benötigen. Das führt natürlich dazu, dass eine Danakil-Reise keine "Billig-Reise" sein kann. Aber vor wenigen Jahrzehnten wäre solch eine Expedition unbezahlbar gewesen.
Die Afar-Polizisten begleiten unsere Reisen und sorgen für eine Sicherheit, falls irgendwelche idiotischen "Freiheitskämpfer" aus Eritrea mal wieder einen Anschlag planen.
Ja - es gibt immer Restrisiken. Wer behauptet, dass eine Wüstenreise 100% sicher wäre, der unterschätzt die Gefahren und gerät in brenzlige Situationen. Es ist vorallem das Klima. Wer Kreislaufprobleme oder generell mit Hitze hat, ist für diese Reise nicht geeignet.
Es ist eine der lebensfeindlichsten Wüsten. Wer hier alleine reisen würde und eine Panne hätte, wäre verloren. Es ist also eine Selbstverständlichkeit, nur im Konvoi zu fahren und jedem zu helfen, den man unterwegs antrifft. Wir fanden auch einen Afar-Pickup, den unsere Fahrer zum Glück helfen konnten.
Solidarität ist in der Wüste die Garantie zum Überleben.
Die Fahrt zum Basis-Camp des Erta Ale dauerte einen Tag und war extremes 4x4-Jeepfahren. Wir waren mit 3 Jeeps unterwegs...