Die Stadt Arbaminch und der Chamo-See
Die Fahrt von Hawassa durch eine einmalige, tropische Landschaft aus Vulkanen, Flüssen und Seen gehört zu dem Schönsten, was man auf diesem Planeten sehen kann. Dass Äthiopien angeblich zu einem der ärmsten Länder gehören soll, kann man hier nicht verstehen. Äthiopien wäre - für alle - ein wohlhabendes Land, wenn der Reichtum gerechter verteilt wäre. Wie überall auf der Erde, gibt es Leute, die ein Land ausbeuten. In Äthiopien sind es inzwischen die Chinesen und natürlich auch europäische Konzerne. Vielleicht könnte ein nachhaltiger Tourismus auch Regionen helfen, die keine Bodenschätze oder Industrie haben? Die Region, die ich auf dieser Reise kennenlernte, hätte ein besseres Schicksal verdient! Ich kann nur jedem raten, mal eine Reise nach Äthiopien mitzumachen! Er wird ein neues Bild von Afrika bekommen. Es muss ja nicht mit Nature Discovery Tours sein. Es gibt genug Kollegen, die das auch gut machen. Aber es wäre natürlich schön, wir würden uns auf einer der Touren kennenlernen!
In Arbaminch waren wir in einem der schönsten, afrikanischen Hotels im typischen Stil untergebracht. Schon das Aufwachen am Morgen war eine Freude! Die Vogelstimmen unten im Tal und die vielen Gerüche werde ich nie vergessen!
Enku und Kuma fuhren mit mir dann nach dem Frühstück direkt an den Chamo-See. Schon am Vortag warnte mich Enku (zum Glück rechtzeitig) beim Fotografieren von Blüten an einem anderen See, dass ich nicht alleine wäre. Da ist jemand, der mich sehr als Snack geschätzt hätte... Zum Glück hatte ich noch etwas Abstand zum See. Aber nach Enkus Hinweis sah ich dann auch die zwei knopfähnlichen Punkte auf dem Wasser: Ein Krokodil!
In der Nähe filmte - unter Schock - ein Tourist, wie seine Frau vor seinen Augen von einem Krokodil verspeist wurde. In Afrika sollte man überall Respekt vor der Natur haben! Es gibt tatsächlich ein paar richtig gefährliche Tiere. Ob es Krokodile sind, Schlangen, Skorpione oder die blöden Malaria-Mücken - Vorsicht und gute Reiseleiter sind eine Lebensversicherung!
Die Ankunft am Chamo-See zeigte mir, dass hier schon ein gewisser Fremdenverkehr herrscht. es gibt ein paar Motorboote, die einem zu den Sandbänken fahren, auf denen Pelikane, Störche und Krokodile die Sonne genießen. Weiter hinten auf dem See konnten wir auch ein Flusspferd beobachten. Sie sollen weit gefährlicher, als Krokodile sein und so hielten wir einen Sicherheitsabstand.
Auch Enku genoß die vielen Seevögel und die beeindruckenden, meterlangen Krokodile. Irgendwo saß auch ein Seeadler auf einem Zweig.