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[Translate to Griechisch:] Die Winterreise am Jahreswechsel 2001-2002
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Die Winterreise, die ich 2001 mit Lupereisen auf Methana führte, war ein großer Erfolg, denn noch nie hatte es im Winter 22 Gäste aus Deutschland gegeben. Und dann auch noch eine Wandergruppe... Für Griechen war das damals sehr exotisch!
Zum Glück hatte auch alles gut geklappt und wir waren sehr gut im Hotel Saronis untergebracht. Spyros & Angeliki Papaioannou kümmerten sich herzlich um die Gruppe und die Hotelküche bereichterte die Reise mit leckeren, griechischen Spezialitäten. Wir machten zahlreiche Wanderungen auf Methana, besuchten das antike Theater von Epidaurus, die Insel Poros und natürlich auch das antike Troizen.
Spannend wurde es ab 5 Januar 2002, als das Wetter umschlug und wir plötzlich über Nacht tiefsten Winter mit über 60 cm Neuschnee hatten. Alles, was so routinemäßig geplant war, musste nun angepasst werden. Die Rückfahrt nach Athen, die mit einem Charterbus geplant war, fiel aus. Fähren gab es keine, weil auch das Meer zu unruhig war.
Was also machen? Am 6.1.2002 gingen unsere Rückflüge vom Flughafen Athen los... Die Bilder im TV zeigten überall tief verschneite Strassen und in Athen gab es Leute, die mit Langlauf-Ski unterwegs waren...
Ein echtes Abenteuer!
Die einzige Chance: Die Taxifahrer aus Methana!
Und sie brachten uns in einer 5stündigen Fahrt über den vereisten Pass bei Ano Fanári zum Flughafen. Und dort waren die Probleme natürlich nicht gelöst!
Der Flughafen Athen war ja erst vor kurzer Zeit eröffnet worden und mit Schnee rechnete wohl keiner...
Wir wären zwar pünktlich zu unseren Fliegern gekommen, aber was half das, da viele Flüge ausgefallen waren?
So mussten einige von uns noch 1-3 Tage in einem Hotel in Athen verbringen. Zum Glück waren die Hoteliers flexibel und im Winter ist die Auslastung eh gering...
Trotz Allem war die Reise ein Erfolg und man hätte in Athen von offizieller Seite etwas tun können, damit solche Touren öfters stattfinden.
Am letzten Abend lud ich den damaligen Bürgermeister und späteren Präsidenten des griechischen Fremdenverkehrsamtes EOT, Christos Pallis ein. Ich wollte ihm mal die Möglichkeit geben, zu erfahren, wie eigentlich WIR Touristen Methana sehen und was wir uns von Methana wünschen. Diese Erkenntnisse hätten (nicht nur) für ihn der Schlüssel zum Erfolg im Tourismus sein können!
Leider hatte er nichts aus dem Treffen gelernt und sich nie nachhaltig für den Fremdenverkehr auf Methana interessiert. Er hätte "Botschafter" im Ausland für seine Heimat finden können...
Besonders gefreut habe ich mich über das nette Feedback meiner Gäste und auch den kleinen Bericht von Gesine Borgsteede, sowie ein Video der Tour.
[Translate to Griechisch:] Jahreswechsel in Griechenland
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Text © Gesine Borgsteede 2002
Athen im Winter
"Schneechaos in Griechenland!" meldete der Fernseher. „Wie kann man jetzt nur nach Griechenland fahren?" meinten meine Bekannten. Am 27. Dezember sah ich dann beim Blick aus dem Flugzeugfenster die tief verschneite Landschaft Griechenlands.
Wie wird es in Athen sein? dachte ich bang und war froh, als der Flugkapitän kurz vor der Landung um 16.45 Uhr 15 Grad ankündigte. Tobias Schorr, unser Reiseleiter empfing uns acht Teilnehmer aus Frankfurt am Ausgang - die anderen waren schon im Hotel. Der Bus brachte uns in einer guten Stunde durch den abendlichen Verkehr in ein kleines Hotel in der Altstadt, der Plaka, am Fuße der Akropolis. Nachdem wir die Zimmer bezogen und uns etwas erfrischt hatten, trafen wir uns im Hotelfoyer und lernten die anderen Teilnehmer kennen: 22 Reisegenossen aus ganz Deutschland,- von Rendsburg bis Freiburg - fast alle im Rentneralter, viele allein reisende Frauen. Die wenigen Jüngeren mögen vielleicht enttäuscht gewesen sein, ich aber war angenehm überrascht, denn bisher hatte ich nicht gewagt, mich zu einer Wanderreise zu melden, weil ich fürchtete, nicht mithalten zu können.
Tobias musterte seine ihm anvertraute Schar und erklärte gleich strahlend, was für eine nette Gruppe wir wären Wie konnte er das am ersten Abend schon wissen? Seine Erfahrung als Reiseleiter täuschte ihn nicht.
Tobias Schorr, 33 Jahre alt, hat von 1990 - 99 in Methana gelebt, dort als Fischer, Hotelier und Fotograf gearbeitet und spricht fließend griechisch. Er hat die ganze Halbinsel erwandert, dort antike Stätten gefunden und vier Jahre bei archäologischen Ausgrabungen mit geholfen. Tobias hat gute Kenntnisse der Geologie, Mineralogie und besonders Vulkanologie, kennt die Orchideen Methanas und ihre Standorte - leider blühten sie noch nicht - weiß Bescheid über griechische Geschichte und Mythologie.
Durch die engen Straßen der Plaka führte uns Tobias in ein nahes Restaurant zum Abendessen. Danach machten wir einen kleinen Spaziergang zu einigen antiken Stätten, (Turm der Winde, römischer Marktplatz...) Nach dem naßkalten Wetter der letzten Wochen bei uns fühlten wir uns wie im Frühling:milde 15 Grad, Palmen und immergrüne Bäume und Sträucher auf den Plätzen und am Straßenrand, auf den Terrassen der Restaurants sitzen Gäste im Freien.
Dazu der Vollmond am Sternhimmel. Nur die Beleuchtung erinnerte uns an Weihnachten: Stämme von Leuchtschlangen umwunden. Lichterketten in Ästen und Blättern, an Hausfassaden und Balkonen, fast keine bunten und blinkenden. Am nächsten Tag um 10.30 erwartete uns Despina, unsere griechische Reiseleiterin vor dem Hotel. Zuerst ging es zum Hephaistostempel am Fuße der Akropolis. Dieser besterhaltene, griechische Tempel ist dem Gott der Schmiede Hephaistos geweiht und wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. im
dorischen Stil erbaut. Auf steilen Stufen erstiegen wir die Akropolis. Der Aufstieg am schattenlosen Berg ist bei Hitze recht beschwerlich. Im Frühling, Sommer und Herbst tritt sich hier eine internationale Menschenmenge gegenseitig auf die Füße. Im Winter begegnet man nur wenigen Besuchergruppen Am Südhang liegt das Dionysostheater, die Geburtstätte des griechischen Dramas, wo im 4. Jahrhundert v.Chr. Tragödien und Komödien aufgeführt wurden. Während der Athener Festspiele finden heute noch an den lauen Sommerabenden Konzert- und Theateraufführungen statt. Das regenarme, milde Klima erlaubt Veranstaltungen im Freien. Im Altertum tagte auf dem Areopag, einem Felshügel im Nordwesten der Akropolis der höchste Gerichtshof. Auch der Apostel Paulus verkündete von hier aus den Athenern die christliche Lehre. Der gegenüber liegende Hügel Pnyx ist die Geburtsstätte der Demokratie: im 5.Jahrhundert v.Chr. versammelten sich hier die Bürger Athens (außer Frauen und Sklaven) und berieten über Gesetze und Belange der Stadt. Von hier aus hat man einen weiten Blick über die Agorá, den antiken Marktplatz, heute ein Trümmerfeld, vor 2500 Jahren jedoch herrschte hier reges Treiben, wurde gehandelt und gefeilscht, lehrten die Philosophen Sokrates, Platon und andere. Vorbei an den Säulen der Propyläen , dem Eingang zum Heiligtum, erreichten wir die Hochfläche des Felsen und bewunderten die gut erhaltenen Zeugnisse der Vergangenheit: der Parthenontempel, zu Ehren der Göttin Athene , der Schutzgöttin Athens erbaut, der Niketempel und das Erechthion Es ist zwar recht windig auf dieser Höhe, dafür werden wir entschädigt durch einen wundervollen Rundblick über Athen, die gegenüber liegenden Hügel und den Saronischen Golf mit seinen Inseln. Wieder zurück in der Stadt, schlendern wir bei sonnigem Wetter durch den Nationalgarten zum Parlamentsgebäude und besuchen die U-Bahn.
Während unter uns der abendliche Berufsverkehr pulsiert, und Weihnachtslieder erklingen, betrachten wir auf der oberen Etage die antiken Kunstwerke, die beim Bau gefunden wurden Auch das geologische Profil der Erdschichten ist zu sehen. Durch den Bau der U-Bahn im Jahr 2000 hat die Viermillionnenstadt nicht mehr den Ruf, eine der abgasreichsten Städte der Welt zu sein. Wer nach diesem ereignisreichen Tag immer noch nicht müde war, konnte noch mit Tobias den Lykabetoshügel besteigen, um den Sonnenuntergang zu sehen.
METHANA - Sonne, Meer, Heilbäder und Vulkane
Die Autofähre brachte uns am Nachmittag von Piräus nach Methana. Direkt an der Anlegestelle liegt das Hotel Saronis. Es hat extra für unsere Gruppe geöffnet, denn im Winter kommen keine Gäste. Die geräumigen Zimmer haben alle Meerblick, Balkon, Telefon, Kühlschrank, Heizung und Klimaanlage. Von meinem Bett aus konnte ich fast jeden Morgen etwa um halb acht Uhr die Sonne aufgehen sehen. Noch bevor sie hinter der Hügelkette des gegenüberliegenden Peloponnes erscheint, färbt sie
Wolken und Meer rosa bis violett. Tobias zeigte uns den Ort Methana, wo er neun Jahre gelebt hat und überall bekannt und beliebt ist. Am Meer entlang erstreckt sich eine breite Promenade bis zumFischer- und Yachthafen, führt weiter über einen Steg zwischen Hafen und Meer zur bewaldeten Halbinsel Nisaki mit einem kleinen Strand, großem Strandkaffee - im Winter geschlossen - Palmen, Blumenkästen und Bänke säumen den Spazierweg, von dem man einen wundervollen Blick auf den Ort, den Hafen und das Meer hat. Im Dezember sind Stämme und Äste der Palmen von Lichterketten umwunden, an den altertümlichen Laternen leuchten weihnachtliche Symbole, wie Kerzen, Sterne und
Glocken und an der Anlegestelle steht ein Christbaum. In den Gärten blühen auch im Winter Rosen, Geranien und Hibiscus. Es gibt einige Läden, Post und Bank, die Hotels sind im Winter geschlossen, aber die Tavernen sind geöffnet.
Das Hotel Saronis ist ein Familienbetrieb, Niko, der Koch und seine Frau verwöhnten uns mit gutem griechischen Essen mit viel Salat, Gemüse und Fisch, alles reichlich und frisch bereitet. Nach dem Abendessen machten wir meist einen Spaziergang auf der beleuchteten Promenade, den wir in einer Taverne beendeten. Schon von weitem riecht es nach Schwefelgasen. Am Rande des Ortes spiegelt sich ein prachtvolles Gebäude in einem blaugrünen, dampfenden See. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaut. Methana entwickelte sich aus einem kleinen Fischerdorf zu einem mondänen Badeort mit Hotels, Kasinos und Theater, in dem bis zum zweiten Weltkrieg die
reichen Athener sich vergnügten und kürten. Im Sommerhalbjahr nutzen auch heute noch viele Griechen die warmen Schwefelquellen zur Linderung ihrer Leiden. Wir besichtigten das Innere des Kurmittelhauses: Auf beiden Seiten des langen Flurs liegen kleine Badezimmer, jedes mit Marmorböden- und wänden, marmorner Badewanne, braunem Holztisch mit Spiegel darüber und blauen Holzfensterläden, vor jeder Tür ein zierliches Glöckchen mit Klingelschnur zur Badewanne, denn das Schwefelwasser greift alle Metalle und elektrischen Leitungen an. Leider konnten wir nicht baden, denn das Haus war geschlossen. Am anderen Ende Methanas befindet sich ein kleines natürliches Becken nahe des Meeres, das von einer Thermalquelle gespeist wird. Auf einem Abend spaziergang allein im Dunkeln entdeckte eine von uns helle Beine im Wasser, die wie Leichenteile aussahen. Neugierig und ängstlich näherte sie sich, bis sie zwei nackte Männer im Becken erkannte. Wer ist da mehr erschrocken?
Methana ist wie die anderen Inseln des Saronischen Golfes vulkanischen Ursprungs und gilt als Gebiet mit noch heute tätigem Vulkanismus. An der Nordwestküste fand 270 v.Chr. der letzte große Vulkanausbruch statt, seine Lavaströme flössen ins Meer und sind noch deutlich zu erkennen. Das Regenwasser versickert im porösen Gestein, löst Mineralsalze auf, wärmt sich auf und tritt an einigen Stellen mit 40 Grad zutage. Schon die Griechen und Römer nutzten das Heilwasser. Wir besuchten den Krater des jungen Vulkans Kameni Chora. Mit Taxen fuhren wir in ein Bergdorf, wo die Asphaltstraße endete und wanderten weiter aufwärts bis zu einer Schutzhütte, von der wir einen herrlichen Blick hatten. Auf einem schmalen Pfad, der immer steiler und steiniger wurde, erklommen wir den Kraterrand, wo uns Tobias die vulkanische Vergangenheit Methanas erläuterte. Nach - für manche beschwerlichem - Abstieg erreichten wir wieder die Schutzhütte, picknickten dort und wanderten abwärts zum Fischerdorf Vathy. In einer Taverne am idyllischen Hafen gab es fangfrische Fische, Krebse und Wein vom Faß. In der Nähe von Vathy besuchten wir eine orthodoxe Kapelle aus dem 11. Jahrhundert und die Mauern und Tore einer Akropolis aus dem 5. Jahrhundert v.Chr. Nach steilem Aufstieg durch Olivenhaine erreichten wir die Hochfläche. Bei bestem Wetter und mit Blick auf das Meer wanderten wir weiter in Richtung Methana, „Wer möchte ein Taxi", fragte Tobias. Ein Taxi, hier in der Einsamkeit? Kein Problem! Per Handy bestellte er ein Taxi, das zehn Minuten später kam
und uns schnell und billig bis vors Hotel brachte. Die meisten zogen es vor eineinhalb Stunden auf kurvenreicher, kaum befahrener Straße zurück zu laufen. Seit Vathy begleitete die Gruppe ein großer Hund. Er kam sogar mit ins Hotel und ließ sich erst mit einer Schüssel Fressen vertreiben. Am nächsten Morgen wartete er schon vor der Türe und schloss sich uns wieder an. Wir nannten ihn Lupus. Erst zwei Tage später nach einer stürmischen und regenreichen Nacht war er verschwunden. Am letzten Tag des Jahres fuhren wir um 11 Uhr mit dem Linienbus in ein Bergdorf und wanderten zuerst auf einer breiten, steinigen Erdstraße weiter bergauf, dann im Gänsemarsch auf schmalen Pfaden durch üppige Vegetation, kletterten über Steinmäuerchen und erreichten eine weite Hochebene. Ein Vierteljahr später breitet sich hier eine Blumenwiese mit Margariten, Mohn, Disteln
und Orchideen aus. Vor 2500 Jahren war das Tal dicht besiedelt. Die Bewohner bauten auf dem fruchtbaren Vulkanboden Wein, Getreide, Obst und Gemüse an und betrieben Viehzucht. Heute sind noch die Ruinen der Häuser, Zisternen, Weinpressen, Kornhäuser zu finden. Wer weiß was noch alles unter der Erde verborgen liegt? Hier wurde noch nie gegraben. Tobias machte ein Lagerfeuer, wir vesperten und wanderten am Hang entlang bis zur Asphaltstraße, von wo aus sechs Personen mit zwei Taxen nach Methana fuhren, einige auf der Straße zurückliefen und einige unentwegte Wanderer noch einen Umweg über einen Berg machten.
In der Nacht zum 1.Januar 2002 schlug das Wetter um, die Temperatur fiel um 10 Grad, von 15 auf 5 Grad. Doch am Silvesterabend war es noch mild und trocken. Bei Sternenhimmel und Vollmond kamen die Bewohner an die Anlegestelle direkt vor unserem Hotel. Ein Mädchenchor sang Weihnachtslieder - die typisch amerikanischen Lieder, die wir schon zu Hause in der Adventszeit und hier durch die Lautsprecher in den letzten Tagen dauernd hörten. Um Mitternacht hielt der Bürgermeister eine kurze Ansprache und die Menschen beglückwünschten sich. Auf dem Steg am Meer wurde ein Feuerwerk entzündet, aber keine Knallkörper wie bei uns. Zurück im Hotel gab es Sekt, ein Hefekuchen wurde aufgeschnitten und verteilt. Wer die eingebackene Münze fand hat besonderes Glück im Neuen Jahr. Zu griechischer Musik tanzten wir griechische Tänze.
Am ersten Tag des Jahres regnete und stürmte es. Wir besuchten die Kapelle Agia Konstantin-Eleni. Nachdem wir uns eine knappe Stunde gegen Wind und Regen am Hang entlang gekämpft hatten, fanden wir Unterschlupf in der Kapelle. Bei ihrer Renovierung 1990 stieß man auf ein Tongefäß aus mykenischer Zeit. Weitere Grabungen brachten 150 kleine Tonfiguren ans Licht, -Reiter auf einem Stier - , Scherben von Küchengeschirr, einen Opferaltar und das Grab eines Kindes. Es bestätigte sich die Legende, dass die Kapelle auf einem ehemaligen Heiligtum und Wallfahrtsort aus mykenischer Zeit ,1400 -1200 v.Chr., erbaut wurde. Die Fundstücke sind im Museum in Poros zu sehen. Das Wetter
erlaubte nicht, die Ausgrabungsstätte zu besichtigen. Das holten wir am letzten Tag nach. Bei strahlendem Sonnenschein erstiegen wir die Anhöhe, von der wir eine herrliche Aussicht auf den Saronischen Golf zur Insel Ägina mit ihren verschneiten Bergen und bis nach Athen hatten. Um die Kapelle und in den Ruinen blühten Alpenveilchen.
Epidaurus
Wir hatten für einen Tag einen Bus gemietet. Über die Landenge fuhren wir aufs Festland des Peloponnes. Von der kurvenreichen Straße hatten wir einen wunderschönen Blick auf das Meer, Methana, Ägina und die anderen Inseln, im Licht der winterlichen Morgensonne. Als wir die Passhöhe erreicht hatten, staunten wir: Bäume, Sträucher und grüne Wiesen waren weiß überzuckert von Neuschnee. In einer fruchtbaren Ebene liegt das antike Epidaurus, dem griechischen Heilgott Asklepios (röm.Äskulap) geweiht. Im 6. - 4. Jahrhundert v.Chr. war hier der größte Kurort der Antike, in dem viele reiche Griechen Heilung an Leib und Seele suchten. Es entstandenprachtvolle Gebäude und Kultstätten: Gästehäuser mit 160 Zimmern, Thermen, Liegehallen, Stadien, Sportstätten, Tempel und ein Amphitheater mit 30000 Plätzen, 55 Sitzreihen und einer einmaligen Akustik. Im Rundbau, dem Tholos wurden Schlangen gehalten, deren Gift medizinisch verwendet wurde. Ärzte und Priester praktizierten ganzheitliche Naturheilverfahren: Heilbäder, Sport und Gymnastik, Liegekuren, Inkubation, Heilschlaf und Traumdeutung, Musik und Theateraufführungen. Während von Frühling bis Herbst täglich tausende Touristen diese Kultstätte besuchten, waren es im Winter nur wenige. Bei Sonnenschein, aber kaltem Nordwind besichtigten wir die weitläufige Ausgrabungsstätte und das gut erhaltene Amphitheater und waren froh, als wir uns im Museum aufwärmen konnten.
Poros
Mit der Autofähre fuhren wir zur Insel Porös. Nach einer halben Stunde fuhr das Schiff in den Hafen ein. Auf beiden Seiten der Bucht schmiegen sich weiße Häuser an die Hänge. Welch ein Gegensatz zu Methana! Ein Souvenirladen am anderen Zum Glück gab es Anfang Januar wenig Touristen. Zuerst besuchten wir gemeinsam das archäologische Museum, in dem viele der Funde aus Methana und Umgebung ausgestellt sind: kleine Tonfiguren, Schmuck, Götterstatuen, verzierte und beschriftete Steine, Reliefs und Friese. Auf steilen hohen Treppen erklommen wir die Höhe, vorbei an romantischen Häusern, weiß mit blauen Fensterläden, Zitronenbäumen und Rosensträuchern. Ein herrlicher Weitblick belohnte die Mühe. Wieder zurück am Hafen ruhten wir uns in einer Taverne aus Bei Wein und köstlichem griechischem Salat, genossen wir im Freien sitzend die wärmende Sonne. Einige fuhren mit der Nachmittagsfähre zurück nach Methana. Wir acht fuhren mit Tobias in einem kleinen Boot aufs Festland und von dort mit zwei Taxen über den Ort Troizen zu einer
Ausgrabungsstätte aus mykenischer Zeit.
Schnee auf Methana - das Jahrhundertereignis
Der nächste Tag war kalt, aber sonnig, ab 300 Meter Neuschnee auf den Bergen, eine dünne Eisschicht auf den Pfützen. Bald bemerkten wir die nächste Überraschung: es gab keinen Strom, denn im Elektrizitätswerk auf dem Peloponnes waren Masten und Leitungen von Sturm und Schnee zerstört. Wie lange würde der Stromausfall dauern? Gott sei Dank war es schon hell, aber die Heizung wurde schnell kälter und wir scharten uns um die beiden großen Gasöfen im Essraum. Einige hatten ein Problem: Der Geldautomat funktionierte nicht, auch der herbei geholte Bänker konnte ohne Strom kein Geld herausgeben - und am nächsten Tag war Samstag und unser letzter Tag, an dem wir die Getränkerechnung bezahlen mussten. Tobias, der Griechenland gut kennt, rechnete wohl mit einem längeren Stromausfall und fuhr in ein Dorf auf dem Festland, wo es Strom und damit auch Geld gab. Um drei Uhr war der Strom aber wieder da. Bei Sonne und guter Sicht wanderten wir bergauf bis zu einem antiken Turm, Rest der Befestigungsanlage aus dem Peloponnesischen Krieg, 400 v.Chr. Die meisten liefen auf der Straße zurück, einige Unentwegte und Jüngere - wanderten auf verschneiten Pfaden weiter aufwärts und besuchten eine junge Familie - Freunde von Tobias - die als Ziegenhirten in den Bergen wohnten. Auf der Straße kamen uns froh gestimmte Menschen entgegen, zu Fuß oder mit leichten Motorräder, wenige mit Autos. Sie waren auf dem Weg in ein höher gelegenes Bergdorf, um Schneeballschlachten zu machen und Schneemänner zu bauen - ein Erlebnis, denn viele der Jüngeren hatten wohl noch nie Schnee gesehen.
Der Dreikönigstag wurde zum Abenteuer. Tobias hatte einen Bus aus Athen bestellt, weil am Feiertag die Fähre nicht fährt. Doch Schnee und Eis machten die Straße für Busse unbefahrbar. Auch der Flugverkehr am Internationalen Flughafen Athen war teilweise eingestellt. Keiner wusste, wie sich die Wetter- und damit die Verkehrslage entwickeln würde. Was war zu tun? Tobias blieb gelassen - Gelassenheit hat er in den Jahren in Methana gelernt!
Schließlich organisierte er sieben Taxen. Um acht Uhr fuhren wir los. Auf kurvenreicher, teilweise vereister Straße fuhren wir bei blauem Himmel und Sonne über die Berge des Peloponnes. Nach fünf Stunden erreichten wir den Isthmus von Korinth, wo wir essen und trinken und sich unsere Fahrer erholen konnten. Um 15 Uhr kamen wir in dichtem Schneetreiben am Flugplatz an, der vollkommen überfüllt war. Fast alle Flüge waren abgesagt. Nur die Olympic Airways startete schließlich um 20 Uhr(statt 15.45 Uhr) und landete 23.30 in Frankfurt. Einige Reisende konnten noch einen Nachtzug erreichen, andere mussten die Nacht im Flughafen verbringen.
Die besten Grüße sendet
Gesine Borgsteede